© Chris Ulber

Tisá im Herbst

Drei Stunden Autofahrt, Rucksäcke so schwer wie Steine, Berge so hoch wie Häuser, Höhlen so tief wie Brunnen, Gewässer so kalt wie Eis und so viele Pilze wie im Schlaraffenland – das war zusammengefasst unser Erlebnis im böhmischen Tisá. Doch von vorn:

Nach der Anreise mit dem Auto waren wir erst mal in einer Gaststätte essen, im Anschluss wanderten wir ca. 3 km bei besten Wetterbedingungen zu einer geräumigen Boofe, in der der wir zwei Nächte verbrachten. Am ersten Abend wurde ausnahmsweise auf die obligatorische Linsensuppe verzichtet - stattdessen gab es Pilzsuppe, die von den „Sterneköchen“ Chris und Ole zubereitet wurde. Abends saßen wir am Lagerfeuer vor der mit Teelichtern verzierten Boofe. Neben den notwendigen Aktivitäten wie Wasser filtern, Feuerholz sammeln und kochen, waren wir natürlich auch klettern, haben eine Schaukel gebaut und die Gegend bzw. die Felsen und deren Höhlen erkundet. Unter anderem waren wir in der Naturkabinett Höhle und in der Stelzighöhle. Das alles geschah bei überwiegend sonnigem Wetter.

Doch die beiden aufregenden Tage fanden irgendwann ein Ende und so hieß es Auf Wiedersehen zu unserer Boofe und auf nach Tiśa auf den luxuriösen Campingplatz mit warmem Wasser, echten Toiletten und Duschen, Bungalows, Strom und elektrischen Heizlüftern. Desweiteren erwarteten uns dort die Tiśaer Wände, zwischen denen wir auch so manches Mal verstecken spielten. Während es am sogenannten „Elefanten“ und am „Frosch“ schier unmöglich war, innerhalb der 10-Minuten-Such-Zeit alle Versteckten zu finden, flogen am „Afrikaturm“ schon mehr Verstecke auf. Doch auch hier machten wir uns, wenn es nicht gerade regnete, mit voller Kletterausrüstung auf den Weg zum Felsen. Auf dem Weg zum „Afrikaturm“ bestiegen wir noch den „Doppelturm“ durch einen Kamin (Beteiligte: Amos, Ole, Karl, Philipp, Peter und Leopold). Währenddessen machten Yannick und Luca eine eigene kleine Tour. Auch nahe der „Mumie“ kletterten wir und konnten abends der Sonne beim Versinken hinter Bergen vulkanischen Ursprungs zusehen. 

Doch nur weil der Tag für die Sonne endete, hieß das noch lange nicht, das er für uns endete. Denn wir machten uns für das Einweihungsbad vor der Gaststätte bereit (Wassertemperatur ca. 10 Grad Celsius). Im Anschluss waren wir dort noch essen und einem Teil von uns schmeckte das Essen und einem nicht. Und ehe wir es uns versahen, stand die Abreise vor der Tür. Wie immer verging die Zeit viel zu schnell. Natürlich besuchten wir noch den Bergsteigerladen in Tiśa und dann hieß es schon: Bis zum nächsten Mal:  Tiśa ade… und auf nach Hause.

Bericht: Leopold Böhm Fotos: Chris Ulber