Tag 3: Es hatte die ganze Nacht geschneit; bis zum Mittag kam locker ein halber Meter Neuschnee zusammen. Chris hatte schon Kaffee und Müslifrühstück vorbereitet. Rucksack packen, Schneeschuhe und Gamaschen anziehen und 10 Uhr Start. Wir folgten dem roten Weg und wühlten uns durch den Schnee – Pascal als Spurentreter immer vorne weg. Bald hieß er nur noch Megapascal. Ein Warnschild mit Lawinengefahr machte die Sache nicht leichter. Gegen Mittag erreichten wir die Baumgrenze, um festzustellen, dass der Wind zu einem Sturm geworden war. Gegen Sturmböen von über 100km/h kamen Kathrin und Werner nicht an. Sie wurden mehrfach umgepustet. Der Schneesturm ließ uns die Schneestangen suchen und wir mussten aufpassen, dass wir uns nicht aus den Augen verloren. Kurz nach der Velka Chochulla (1753m) hatten wir erst ca. 4km geschafft und waren schon ziemlich kaputt. Es war schon 15 Uhr durch. Da wir außerdem überhaupt nichts sahen, entschlossen wir uns, auf der windabgewandten Seite wild abzusteigen. Die Hänge ging es steil runter, die Schneemassen waren kaum zu bändigen und wir mussten immer an die Lawinengefahr denken. Wir erwischten zufällig einen grünen Wanderweg und kamen nach ca. 700 Höhenmetern an der Javorinka-Forsthütte an, die zwar geschlossen, aber eine überdachte Sitzgelegenheit zum Kochen und Essen hatte. Schneeschaufeln, Fläche treten, Zelte aufbauen. Chris kochte wieder 3-Gänge-Menü (Brühe, Linsen, Grießbrei) und schnell hatten wir uns erholt. Da es an diesen Abend kein Lagerfeuer gab, waren wir beizeiten in unseren Schlafsäcken verschwunden und träumten von Sonne und Windstille.
Tag 4: Gegen 8 Uhr krabbelten wir aus den Zelten. Tauwetter setzte so langsam ein. Kaffee und Tee waren schnell gekocht und das Müsli gegessen. Dann machten wir uns auf den langen Abstieg ins Tal, 7 lange km, bis zur Hauptstraße vor Brusno, mit kurzen Pausen. Der Bus brachte uns zwei Stationen nach Nemecka, wo wir eine Koliba (urige slowakische Kneipe) fanden. Dort gab es Knoblauchsuppe, Bier und lecker Essen. Ein offenes Feuer trocknete unsere Sachen und der Kellner organisierte für uns eine Pension und ein Taxi dorthin. Es war fantastisch. Gegen 18 Uhr erreichten wir mit einem Taxi die Pension Hradisko, nahmen die Zimmer in Beschlag und genossen für den restlichen Abend die Sauna.