Im Oktober 2024 hat das Fachkomitee für Immaterielles Kulturerbe das Bergsteigen in Sachsen in das bundesweite Verzeichnis aufgenommen. Denn das Bergsteigen in Sachsen hat eine lange Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Jeder, der dort schon mal mit den Locals geklettert ist, weiß, wovon die Rede ist. Die Naturverbundenheit und das Gemeinschaftsgefühl sind auch das Besondere am Klettern im Elbsandsteingebirge: Denn neben speziellen Kletter- und Handwerkstechniken wird großer Wert auf Naturverträglichkeit und eigenverantwortliches Handeln in der Gemeinschaft gelegt. Wobei Klettern nicht ganz richtig ist: Traditionell wird vom Sächsischen „Bergsteigen“ gesprochen. Denn mit dem Konzept des modernen Sportkletterns hat das, was in der Sächsischen Schweiz stattfindet, nur teilweise zu tun: Das Bewegen am Fels ist gleich, wenn auch sandsteintypisch. Aber entspanntes Klinken von Bohrhaken in Normabständen gibt es nicht. Die Sicherungsringe stecken in schriftlich festgelegten Mindestabständen – und meistens noch viel weiter auseinander. Und die sind nicht alles, was beim Sächsischen Bergsteigen schriftlich festgelegt ist. Der SBB hat die Sächsischen Kletterregeln auf seiner Webseite veröffentlicht, die wichtigsten:
- Es gilt das Prinzip des freien Kletterns, das heißt nur die Strukturen im Fels dürfen zur Fortbewegung genutzt werden.
- Zwischen den Ringen dürfen als zusätzliche Sicherungen nur Schlingen verwendet werden, keine Klemmkeile und -geräte.
- Nur an den gut 1100 freistehenden Türmen darf man klettern. Die riesigen Felsflächen der zu Fuß besteigbaren „Massive“ sind bis auf wenige Ausnahmen tabu.
- Die Felsoberfläche darf nicht verändert werden.
- Die Verwendung von Chalk/Magnesia ist verboten.
Na dann - das nächste Wochenende ist nicht weit und ein Besuch in der Sächsischen Schweiz keine schlechte Idee, oder?