Tag 3: Am Vorabend wurden die Seilschaften nochmals besprochen und wir entschlossen uns aufgrund psychischer sowie physischer Fähigkeiten für folgende Aufteilung (in der Reihenfolge am Seil): Team Schnecke: Micha, Silke, Antje, Jens und Team Abenteuer: Lars, Mila, Charlotte, Ina, Markus. Das Wetter war, wie vorhergesagt, hervorragend und so konnten wir entspannt um 07:45 Uhr in Richtung Gletscher aufbrechen. Die ersten Meter waren für einige aufgrund der doch schlaflosen Nächte in der Höhe noch etwas zäh, doch der Ausblick auf das, was noch kommen sollte, trieb uns bedingungslos an. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir das Blockgelände überwunden und standen an der ersten Eisflanke. Wir rüsteten auf Steigeisen um und stiegen mit dem Pickel in der Hand auf das erste Plateau des Großvenediger-Gletschers. Die Sonne brannte im Nacken, und wir konnten die ersten Spalten sichten. Noch schnell ein Foto vom Spaltenübersprung, und weiter ging es in Richtung Schneeauflage. Der Aufbau der Seilschaften begann. Nach wenigen Minuten waren beide Teams bereit. Wir marschierten vorbei an imposanten Rissen im Eis, mit deutlich sichtbaren Höhenmetern vor uns, hinauf auf das nächste Plateau. Wir querten noch einige zweifelhafte Schneebrücken und nun lag uns der Großvenediger direkt zu Füßen. Mit Sicherheit hat jeder, der den letzten harten Aufstieg vor dem Gipfelgrat mit den Augen überwunden hat, schlagartig Glücksgefühle verspürt. Der plötzlich freie Blick über den Grat war überwältigend und in Fotos nicht im geringsten festzuhalten. So erreichten beide Gruppen nach 2 ½ Stunden konzentriertem Aufstieg das Gipfelkreuz.
Team Schnecke entschloss sich nach 30-minütiger Pause zur Rückkehr zur Neuen Prager Hütte, während Team Abenteuer noch den Kleinvenediger besuchen musste. Schließlich kamen beide Seilschaften um 16:00 bzw. 16:30 Uhr wohlbehalten in unserem Basislager an. Den Abend ließen wir mit einem kleinen Gipfelschnäpschen ausklingen und konnten in der dunklen, klaren Nacht noch die ein oder andere Sternschnuppe aus dem Meteorstrom der Perseiden beobachten.